Schlagwort-Archive: Suchmaschinen

Heimlich, still und leise

Deutsche Suchmaschinen sperren mehr als 2.500 Websites, welche von der Bundesprüfstelle (BPjM) indiziert wurden. Beispielsweise YouPorn, XHamster, PornHub, XVideos und RedTube, alle in den Alexa Top 100 Germany. Diese Internetseiten sind zwischen 2007 und 2010 in die Liste jugendgefährdender Medien eingetragen worden, im vereinfachten Verfahren vor dem 3er-Gremium. Bemerkenswert ist, dass solche Listeneinträge seit 2003 nicht mehr veröffentlicht werden.

Allerdings erhält die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM)  Mitteilungen über die Indizierungen. In der FSM haben sich sechs Mitglieder dem Verhaltenssubkodex für Suchmaschinenanbieter (VK-S) unterworfen. Dieser schreibt in § 2 Nr.5b vor, dass die Anbieter „jede URL entfernen bzw. nicht anzeigen, die durch die BPjM indiziert worden ist“. Dementsprechend sind 2.637 Websites in ask.de, bing.de, google.de, suchen.de und yahoo.de gesperrt.

Bleibt noch die Frage zu klären, ob BPjM und FSM berechtigt sind die Liste indizierter Websites weiterzugeben und ob die Suchmaschinenanbieter diese Liste für Sperrungen verwenden dürfen? Dazu enthält § 24 Abs.5 JuSchG die folgende Regelung:

Wird ein Telemedium in die Liste jugendgefährdender Medien aufgenommen und ist die Tat im Ausland begangen worden, so soll die oder der Vorsitzende dies den im Bereich der Telemedien anerkannten Einrichtungen der Selbstkontrolle zum Zweck der Aufnahme in nutzerautonome Filterprogramme mitteilen. Die Mitteilung darf nur zum Zweck der Aufnahme in nutzerautonome Filterprogramme verwandt werden.

Da es sich bei Suchmaschinen nicht um „nutzerautonome Filterprogramme“ handelt, sind Mitteilung und Verwendung der Liste jugendgefährdender Medien für Suchmaschinen unzulässig. Der Verstoss kann mit einem Bußgeld bis zu 50.000 Euro bestraft werden.

 

Suchmaschinen leisten Sex-Zensur in Indien

Wie der Guardian berichtet, helfen Internetfirmen willfährig bei der Sex-Zensur in Indien mit. Nachdem bereits Microsofts Bing solche Suchergebnisse mit sexuellem Gehalt nicht mehr in Indien anzeigen will, springen nun auch Yahoo und der Yahoo-Bilderdienst Flickr auf den Zug auf und verweigern indischen Suchern den Zugriff auf heiße Inhalte. Damit leisten die Unternehmen den kürzlich vorgenommenen Änderungen des indischen Information Technology (Amendment) Act 2008 Folge, der ein härteres Vorgehen gegen Pornografie vorsieht.

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Foto von Wikimedia

Via Spiegel.de

Mehr Suchanfragen nach „Wetter“ als nach „Porno“ und „Sex“?

In dem Spiegel-Artikel „Wetterprognose im Web: Schirmalarm per SMS“ behauptet Felix Knoke, dass in Deutschland die Surfer häufiger nach dem Begriff „Wetter“ suchen, als nach „Porno“ und „Sex“. Dies ergebe sich aus Googles Statistik zu Suchanfragen Insights und dem Alexa-Ranking von Wetter.de (#33) und Wetter.com (#35). Zudem sei „Wetter“ im Jahr 2008 das meistgesuchte Stichwort bei Yahoo gewesen.

Sind diese Aussagen zutreffend? Wohl kaum.

Google-Insight gibt nur relative Zahlen raus (vgl. Answer 87285), bei Alexa findet sich YouPorn auf Platz 24, deutlich vor den Wetterseiten, und Suchmaschinen-Statistiken ohne Sex sind Tradition, so dass das meistgesuchte Stichwort bei Yahoo geheim bleiben wird.

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Foto von ohaoha

Suchmaschinen-Statistik ohne Sex

Die Suchmaschinen-Statistiken 2008 offenbaren Erstaunliches über das Surfverhalten der Netz-Nutzer. Einige Worte tauchen allerdings bei allen drei Suchmaschinen (Google, Yahoo, Microsoft) nicht auf, obwohl man sie dort erwartet hätte: Sex und Porno zum Beispiel. Nur Yahoo hat verschämt die „Erotik“ in die Top Ten aufgenommen. Doch es ist offensichtlich, dass die Betreiber ihre Auswertungen zensieren. Google lässt sich leicht überführen: über die eigene Statistikseite Google Trends. Gibt man dort Begriffe ein, kann man die Menge der Suchanfragen im zeitlichen Verlauf vergleichen. Ergebnis: Sex wurde 2008 zumindest häufiger abgefragt als Wikipedia und Web.de – und müsste darum eigentlich auf Rang sieben der Top-Ten-Liste liegen.

Quelle: focus.de